Stellen wir uns mal folgende NATÜRLICH rein fiktive Situation vor:

Der ambitionierte Berlinwirkommen Läufer hat einen entspannten (knapp) 20 KM Lauf hinter sich gebracht und davon ca. 8 KM Schlammschlacht im Wald glücklich überstanden. Viel schlimmer kann der Tough Guy auch nicht sein 😉

Selbstverständlich fühlt man sich nach so einem Lauf wie Haile Gebrselassie nach dem Zieleinlauf in Berlin 2007 und würde rein theoretisch eher durch das Haus zur Dusche fliegen als laufen wenn da nicht die Beine wären die tief unter der dicken Schlammschicht leicht zitternd vor sich hin schmerzen …. Es steht außer Frage, daß so ein Held des Sports logischerweise vergißt seine nicht mehr ganz so penibel gereinigten Schuhe vor betreten des Hauses auszuziehen – i.d.R. weil er die Schnürsenkel unter dem Dreck nicht mehr findet.

Auf dem Weg zu Dusche wird ein kurzer Stop in der Küche eingelegt, damit die Wasservorräte wieder aufgefüllt werden und die Kindergelegenheit haben eine der Situation angebrachten begeisterten Begrüßung plazieren können. Hier gibt es verschiedene Ausführungen, die sowohl vom größten Fan aller Zeiten als auch von dessen nahen Angehörigen durch den Raum geschmettert werden können, hier ein paar Beispiele:

Schatz! Endlich bist Du wieder da !

unwahrscheinlich aber der Vollständigkeit halber mal mit aufgenommen.

Ihhh, raus mit den Drecksbotten. Warst Du laufen oder hast Du Dich im Schlamm gesuhlt?

Könnte schön eher vorkommen.

… also den Moschus Ochsen hättest Du ja auf dem Feld lassen können.

kein Kommentar. So schlimm ist es auch nicht …

mußt Du erst noch durch die komplette Bude laufen und den Dreck verteilen ? Geh endlich duschen.

kann man mit allen obigen Antworten kombinieren.

konkludentes Handeln : „Es wird ein leckeres kaltes Erdinger Alkoholfrei aus dem Kühlschrank geholt und dem dürstenden Läufer in die Hand gedrückt“

Worte sind hier überflüssig 😉 Schlicht und ergreifend das ideale Wochenende!

Egal wie diese Situation ausgeht man landet so oder so irgendwann im Bad und versucht die klebenden Laufklamotten vom Körper zu schaben und schlüpft elegant – natürlich ohne ein lästiges Aufknoten der Schnürsenkel – aus den Laufschuhen kriecht springt unter die Dusche um sich kurz abzubrausen.

Kurz duschen, da fällt mir eine prima Ausführung des Blogs Philobarein:

„Alles ist relativ“ ist falsch, aber …

 

„alles was wahr ist, ist nur relativ wahr“ ist es vielleicht nicht. Der erste Satz ist falsch, weil er absolut formuliert ist und sich damit selbst widerspricht: und dieses Argument stellt das beliebteste gegen den Relativismus dar, natürlich auch gegen den moralischen. Von daher hatte der Relativismus in der Analytischen Philosophie nie gute Karten.
Quelle : http://philobar.blogspot.com/2007/04/alles-ist-relativ-ist-falsch-aber.html

Genug der Philosophie!

Nach einer kurzen Dusche von 30 – 60 Minuten ist der gröbste Schlamm vom ambitionierten Läufer runtergebürstet und er wagt den ersten Schritt aus der Dusche direkt in den jetzt komplett angetrockneten Schlamm der vorher aus Versehenen! nicht nur halbherzig im gesamten Haus verteilt wurde sondern nun auch Kiloweise auf dem Boden des Bades liegt – dummerweise beim Ausziehen der Läuferbekleidung abgefallen – Sorry!. Was nun passiert kann sich sicherlich jeder gut vorstellen und aus dem angetrockneten Schlammbrocken wird spontan durch den nassen Läufer und dessen ebenso nassen Welmeisterfüsse ein schönes Feuchtraumbiotop, welches sich komischerweise schnell über die gesamte Fläche des Bades erstreckt.

Angefeuert von den „Ich habe Hunger, Papa“ rufen wird sich schliddernderweise angezogen und zum Essenstisch gerannt um den Körper mit Kohlenhydraten und Vitaminen zu versorgen.
Just nach dem Essen stehen natürlich die Kinder auf um sich die Nahrung aus der Gesamterscheinung zu entfernen und wenn das Pech auf der Seite des Läufers ist werden Sie von einer Erziehungsberechtigten begleitet, die nach Betreten des Bades, einigen Flüchen und Rutschpartien berechtigterweise ins Zetern kommt.

„Habe ich etwa etwas vergessen? Steht mein Glas etwa noch im Bad?“

Diese und ähnliche Gedanken gehen dem Läufer nun durch den noch immer blutarmen Kopf bis er angespornt von den Hilferufen seiner Familie ins Bad rennt und sogleich direkt bis vor das Fenster schliddert. Grrrrr

Da ich der Meinung bin, dass man sicherlich bessere Scheidungsgründe finden wird wenn man danach wirklich suchen möchte wird das Biotop böswillig und unbarmherzig durch mich zerstört und Besserung gelobt. Was ich auch wirklich immer wieder versuche, aber :

Wie kann man es nur schaffen nach einem Tempo- oder Ausdauerlauf das Blut wieder in die Hirnwindungen zu pumpen?